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Artikel 2: Acht Sekunden Aufmerksamkeit – Wie TikTok, Reels und Shorts unser Denken verändern 🎬

Wie oft passiert es Ihnen, dass Sie ein Video nach wenigen Sekunden weiterscrollen, nur um den nächsten kurzen Dopaminkick zu bekommen? Willkommen in der Welt der Acht-Sekunden-Aufmerksamkeit!


Der Wettlauf um Aufmerksamkeit: TikTok und die kurze Aufmerksamkeitsspanne


In einer Welt, in der Inhalte in wenigen Sekunden konsumiert und aussortiert werden, hat sich unsere Aufmerksamkeit drastisch verkürzt. Eine viel zitierte Studie ergab, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Menschen heute gerade einmal acht Sekunden beträgt – weniger als die eines Goldfisches! 🐟 Das mag witzig klingen, hat jedoch weitreichende Konsequenzen für unser Gedächtnis, unser Lernverhalten und unsere Fähigkeit, tief in Themen einzutauchen.


**Kurz und schnell – aber wie tief geht das?** Plattformen wie **TikTok, YouTube Shorts und Instagram Reels** haben den kurzen Content perfektioniert. Sie bieten genau das, was unser Gehirn liebt: eine endlose Abfolge schneller Reize und einfacher Belohnungen. Das Ziel? Unsere Aufmerksamkeit zu behalten und uns in einem ständigen Konsumzyklus zu halten. Doch wie wirkt sich das langfristig auf unser Denken und Lernen aus?


Ein Leben voller Dopaminkicks: Was macht das mit uns?


Jedes Mal, wenn wir auf „Weiter“ klicken und ein neues Video sehen, bekommt unser Gehirn einen kurzen Dopaminkick – eine Art Mini-Belohnung, die uns motiviert, weiter zu scrollen. Dieser Mechanismus funktioniert so effektiv, dass er fast süchtig macht und oft das tiefe Eintauchen in Themen ersetzt. **Michael Winterhoff** beschreibt in *Verdummt noch mal!* genau diesen Effekt: Eine Gesellschaft, die sich zunehmend an das Oberflächliche gewöhnt, verliert langfristig die Fähigkeit zu tiefem, konzentriertem Denken und Lernen.


Doch wie sieht es in der Praxis aus? Laut Psychologen verändert sich unser Gedächtnis – wir verarbeiten immer mehr Informationen „nebenbei“, ohne sie wirklich zu verinnerlichen. Komplexe Themen und langfristiges Lernen werden dadurch zunehmend verdrängt, da wir uns daran gewöhnen, ständig schnelle und einfache Antworten zu bekommen.


Zunehmender Stress und Reizüberflutung


Der permanente Konsum kurzer Inhalte kann auch das Stresslevel steigern. Die ständige Reizüberflutung durch Bildschirme erhöht das Bedürfnis, immer „on“ zu sein, was langfristig das Gefühl von Überforderung und Erschöpfung hervorrufen kann. Manche sprechen hier sogar von einem neuen „digitalen Burnout“. Die digitalen Plattformen schaffen so eine Spirale: Wir suchen Entspannung auf unseren Bildschirmen, doch je mehr wir scrollen, desto erschöpfter fühlen wir uns.


Einfach mal anhalten: Tipps für bewussteren Medienkonsum


Die gute Nachricht ist, dass wir unsere Gewohnheiten ändern können – indem wir bewusster entscheiden, wie und wann wir digitale Inhalte konsumieren. Hier sind einige Tipps, um der „Acht-Sekunden-Falle“ zu entkommen:


1. **Bewusste Medienzeiten einplanen**: Bestimmte Zeiten am Tag für Social Media oder kurze Inhalte einplanen und außerhalb dieser Zeiten digitale Pausen einlegen.

2. **Tiefe statt Breite**: Versuchen Sie, sich auf ein Thema zu fokussieren und tiefer einzutauchen, statt ständig zwischen verschiedenen kurzen Inhalten zu wechseln.

3. **Digitale Detox-Zeiten**: Regelmäßige Auszeiten ohne digitale Medien fördern langfristig die Fähigkeit zur Konzentration und reduzieren Stress.


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*Im nächsten Artikel beleuchten wir, wie Bildschirmmedien soziale Isolation und Abhängigkeiten fördern und was wir dagegen tun können.*

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